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"Ein Mensch, der Charisma besitzt, muss andere Menschen aus Ihrem Alltäglichen herausreißen und inspirieren können", sagt die Psychologin Dr. Eva Brigitta Müller.
Beispiele hierfür finden wir in vielen bekannten und berühmten Menschen, wie Mutter Theresa, Michael Jackson oder Barack Obama. Aber was ist Charisma eigentlich? Es wird wohl dem Menschen zugeschrieben, der "am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt den Ball in die richtige Ecke schießt". Oder weil so ein Mensch am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte findet.
Vor allem in emotional aufgeladenen Situationen werden Personen als charismatisch wahrgenommen. Charisma ist ein so genanntes "Gruppen-Phänomen", das sich zwischen offenbar außergewöhnlichen und normalen Menschen ereignet. Die Bühne ist das passende Symbol, denn ohne hierarchische Struktur keine charismatische Wirkung.
Charisma ist gesellschaftlich relevant. Es kann religiöse oder politische Gemeinschaften konstituieren. Deshalb widmet sich auch eher die soziologische als die psychologische Forschung der Frage, was da eigentlich passiert, wenn sich Grenzen aufzuheben scheinen und eine Gruppe Menschen mit ihren charismatischen Helden in einem Gefühlsbad verschmilzt. Die charismatische Autorität ist eine der großen revolutionären Mächte der Geschichte. Die Stunde der Charismatiker ist immer eine als Not- oder Ausnahmesituation definierte Situation. In der normal alltäglichen Wirklichkeit braucht es keine Charismatiker, aber in Situationen, in denen die Menschen das Gefühl haben, hier brauchts einen Erlöser oder Erretter - da ist dann der Ruf und die Suche nach einem als charismatisch begabten Menschen groß...
[Quelle: Bayerischer Rundfunk]